
Das
Geläute dieser Kirche besteht aus vier mittelalterlichen
Glocken; es hat den Lauf der Geschichte unbeschadet überstanden.
Lediglich eine kleinere Glocke aus dem 15. Jh. fiel dem Glockenwahn
der Nazizeit zum Opfer.
Nach
Aussage des Glockensachverständigen der Diözese
Eichstätt Thomas Winkelbauer handelt es sich daher um
ein kulturhistorisch herausragendes Glockenensemble, das in
der deutschen Glockenlandschaft eine bedeutende Stellung einnimmt.
Bestätigt wird diese Einschätzung durch Claus Peter,
Mitglied im Beratungsausschuss für das Deutsche Glockenwesen
und ausgewiesener Experte in Bezug auf historische Glocken
und Glockendenkmalpflege.
Im
Zuge wissenschaftlicher Untersuchungen konnte er jüngst
nachweisen, dass zumindest die drei größeren Glocken
aus der gleichen Nürnberger Werkstatt stammen. Damit
sind sie frühe und außerordentlich bedeutende Arbeiten
dieser wichtigsten, Ende des 13. Jh. entstehenden Glockengießerschule
Süddeutschlands, deren Bedeutung und Verbreitungsgebiet
im Osten bis Krakau, im Norden bis Thüringen reichte.
Nach Peters Ansicht ist das Kastler Geläute mit seinen
vier Glocken das größte geschlossen erhaltene mittelalterliche
Glockenensemble des Süddeutschen Raumes, vermutlich sogar
darüber hinaus.
Aus
diesem Ensemble ragt die "Stürmerin" nochmals
in besonderer Weise heraus, da sie nach der berühmten
"Hallerin" des Eichstätter Domes (1540 gegossen
durch Hans Glockengießer, Nürnberg, ca. 3.800 kg,
Durchmesser 1.775 mm, Schlagton c') die größte
noch erhaltene mittelalterliche Glocke der Nürnberger
Glockengießer ist.
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Marienglocke
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Kleine
Glocke
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Stürmerin
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Petersglocke
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Und
nun möchten wir Sie dazu einladen, das mittelalerliche
Glockenensemble zum Läuten zu bringen.
Zur
Entlastung der historischen Glocken wurden drei neue Glocken
angeschafft. So klingen die Auferstehungs-, die Menschwerdungs-
und die Benediktusglocke zusammen mit dem historischen Geläute.
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Benediktsglocke
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Auferstehungsglocke
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Menschwerdungsglocke
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